Station 4

Souvignier Gris

Ihr habt noch nie von der Rebsorte Souvignier Gris gehört? Kein Wunder: anders als beim Spätburgunder und Chardonnay, handelt es sich hier um eine relativ junge Kreuzung der Sorten Cabernet Sauvignon und Bronner, 1983 von Norbert Becker am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg gezüchtet.

Bekannte europäische Rebsorten wie der Spätburgunder, Riesling oder Cabernet Sauvignon sind krankheitsanfällig, was je nach Klima- und Wetterverhältnissen einen erheblichen Bedarf an Pflanzenschutzmitteln bedingt. Der Souvignier Gris zählt aufgrund seiner ausgeprägten Widerstandsfähigkeit gegen Peronospora und Oidium (falscher und echter Mehltau) zu den sogenannten PIWI (PIlzWIderstandsfähigen)-Sorten. Diese Eigenschaft ermöglicht es uns, Pflanzenschutzmaßnahmen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, Traktorüberfahrten und damit CO2- Emissionen einzusparen.

Die Züchtung dieser neuen robusten und innovativen Sorten ist ein Generationenprojekt. Noch heute entstehen Reben nicht mit der Gen-Schere im Labor, sondern im Weinberg.

Für uns ist es ein wahres Fest, die Trauben des Souvignier Gris im Oktober zu lesen.  Farblich an den Grauburgunder erinnernd, präsentieren sich die Beeren wie gemalt und belohnen uns nach langer Reife mit einer Aromenfülle, die uns im Weinkeller pure Freude bereitet.

Ob klassisch, im Edelstahltank, im Barriquefass oder als sogenannter Orange-Wein ausgebaut, entfalten die farbintensiven Souvignier-Gris- Weine im Glas eine nussige Würze, ein Potpourri von Kräuterdüften und verführen dank der an Limetten- und Melonen erinnernden Saftigkeit zum nächsten Achtel.